Am Weg der Selbständigkeit oder der Umsetzung von persönlich wichtigen Projekten stoßen wir immer wieder an Stolpersteine oder auch Felsen, die uns gefühlt vor die Füße geworden werden. Mit der Zeit lernen wir, immer besser mit diesen Blockaden umzugehen. Aber am Anfang fühlt es sich an als wäre es fast unmöglich, diese zu überwinden.
Hier findest du Tipps, wie du auf eine natürliche, dem Energiefluss folgenden Art und Weise liebevoll mit deinen Blockaden umgehen kannst.
Worum geht es eigentlich wirklich?
Wenn wir etwa beim Erstellen unserer Webseite gefühlt ewig nicht weiterkommen, uns keine Texte einfallen, wir nicht wissen, was wir eigentlich wie genau anbieten wollen, welches Logo, welche Farben, welche Inhalte wir zeigen wollen, dann ist es möglicherweise an der Zeit, zu fragen, worum es eigentlich wirklich geht?
Müssten wir uns einfach nur mal hinsetzen, uns eine Deadline festlegen und es tun? Oder steckt mehr dahinter? Sind wir vielleicht gar noch nicht so klar, WEN wir eigentlich ansprechen wollen? Oder worum es uns selbst eigentlich geht?
Ängste
Sehr oft liegt hinter einer Blockade irgendeine Form von Angst. Fühlen wir eine Angst vorm Scheitern? Angst vorm Erfolg? Angst vor negativem Feedback? Angst in eine Schublade gesteckt zu werden? Angst nicht gut genug zu sein?
Wenn wir eine Angst identifizieren können, dann ist es wichtig, genauer hinzufühlen, was sie uns eigentlich sagen will. Ist es eine berechtigte Angst? Oder (wie in den meisten Fällen) geht es eigentlich um eine Sorge, die nur mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit auftritt, und auch dann kein unlösbares Problem darstellt?
Wenn wir uns in ein neues, unbekanntes Gebiet – egal ob physisch, thematisch oder emotional – wagen, wann müssen wir unweigerlich irgendwann aus unserer Komfortzone aussteigen. Das ist auch meist mit Angst vorbunden. Sonst wäre da ja keine Grenze gewesen. Je öfter wir jedoch die Erfahrung machen, wie es sich anfühlt, über diese gedachte Grenze zu steigen, und das Leben trotzdem weitergeht, umso leichter fällt es uns irgendwann.
Bekommen wir Unterstützung von unserem Umfeld?
In der aktuellen Gesellschaft bekommen wir sehr häufig die Geschichte erzählt, dass es jemand alleine geschafft hat, obwohl niemand an sie geglaubt hat. Diese Geschichten sind nur in den wenigsten Fällen tatsächlich wahr. Es wird nur entweder nicht kommuniziert, oder den Menschen ist es gar nicht bewusst, welche Unterstützung sie eigentlich hatten.
Egal wen ich im Zuge meines Heartfollower-Podcast interviewt habe; alle haben in irgendeiner Form davon erzählt, dass sie Unterstützung hatten. Dass sie nicht alleine waren. Dass sie sich mit Gleichgesinnten ausgetauscht haben. Dass sie Vorbilder hatten, die ihnen direkt oder indirekt kommuniziert haben, dass es möglich ist.
Blockaden können auch daher rühren, dass wir schlicht und einfach unsere Energiequelle leergesaugt haben, und wir uns nicht das Umfeld geschaffen hat, das es uns ermöglicht, wieder neu Energie zu tanken.
Wer sind die Menschen, mit denen du die meiste Zeit verbringst? Wie sind sie deinem Projekt gegenüber eingestellt? Wo ist dein Lebensmittelpunkt, und fühlst du dich durch deine physische Umgebung inspiriert zu deinem Projekt?
Fehlt uns notwendiges Wissen oder Erfahrung?
Sehr viele auch durchaus sehr erfolgreiche Menschen erwähnen, dass sie sich schon mal wie ein Betrüger gefühlt haben. Dass sie das gar nicht können oder verdient haben wie andere sie sehen und was andere glauben, dass sie sind. Im Englischen wird es auch als „imposter-syndrome“ bezeichnet.
Diese Dynamik sollten wir uns sehr bewusst machen. Dennoch gibt es tatsächlich Situationen, wo wir möglicherweise noch nicht genug Wissen oder Erfahrung für die Lösung eines Problems besitzen, und daher eine Blockade auftaucht. Dann glauben wir vielleicht, wir sollten das doch schon können oder wissen, aber nur weil wir uns das sagen, ändert es nicht auf magischer Weise die Tatsachen, dass es eben nicht so ist.
Wenn wir also ehrlich zu uns selbst sind: Brauchen wir wirklich noch mehr Wissen? Oder wissen wir schon alles um das Problem zu lösen? Und wenn wir nicht alles wissen: was fehlt uns ganz konkret noch?
Übung für mehr Klarheit
Es gibt so viele Möglichkeiten, worum es wirklich gehen kann, dass wir es mit dem rationalen Verstand oft gar nicht beantworten können. Dann kann es helfen, in den Wald oder die Natur zu gehen.
Mit der Frage „Was brauche ich noch, um diesen nächsten Schritt zu tun?“ oder „Wer muss ich sein, um diesen nächsten Schritt tun zu können?“, können wir gezielt die Natur um Hilfe bitten, und sie als Spiegel nutzen.
Nach einem langsamen und achtsamen Spaziergang in der (vorzugsweise wilden) Natur, in der wir die Frage der Umgebung übergeben haben, und mit offenem Geist die Antworten in Empfang nehmen, haben wir möglicherweise mehr Klarheit darüber, was denn nun die Blockade oder der nächste Schritt ist.
Auch das unzensurierte Aufschreiben der Beobachtungen und Gedanken nach dem Spaziergang kann weitere aufschlussreiche Informationen des Unterbewusstseins liefern.
Verbinden mit dem Warum
Das Warum ist eine Kombination unserer größeren Vision und unserem persönlichen, emotionalen Antrieb und Motivation. Es hilft uns uns daran zu erinnern, was wir wirklich erreichen wollen, und was uns dazu veranlasst hat, genau das zu wollen.
Das Buch von Simon Sinek „Start with Why“ oder auch sein Vortrag über den „Golden Circle“ gibt mehr Aufschluss darüber, wie wir zu unserem Warum kommen, und warum es so wichtig ist.
Vor allem aber gibt es uns die Möglichkeit, uns mit unserer inneren Antriebsquelle zu verbinden. Dort kommt ein Großteil unserer Energie her. Wenn wir wissen, wofür wir jeden Morgen aufstehen, dann fällt es uns nicht schwer. Und dann sind Probleme plötzlich keine Blockaden mehr, sondern spannende Herausforderungen, von denen wir lernen können.
Fazit
Egal um welche Blockade es sich handelt. Es ist in den seltensten Fällen wirklich so, dass wir nicht ausreichend Wissen oder Erfahrung haben. Meist liegt es an Unklarheit dessen, was wir überhaupt machen wollen, oder nicht stark genugem Antrieb dafür, oder an einem kontraproduktivem Umfeld.
Der erste Schritt bei einer Blockade ist daher am besten immer der, hinter die Kulissen zu schauen. Eine Ebene tiefer zu gehen, um herauszufinden, was das tatsächliche Problem ist. Dann können wir auch entsprechend viel gezielter handeln.